Die Methode Gesret : Asthma und Coca-Cola !

Der Preis für Umwelt und Gesundheit der Firma Coca-Cola beläuft sich auf eine Höhe von ca. 45.000 DM. Er wurde an Professor Gabrielle Pauli (Chefärztin der Pneumologie der Universitätskrankenhäuser Strassburg, Pavillon Laennec) für ihre Arbeiten über allergisches Asthma als Umwelterkrankung verliehen.
Bravo !
Ich kann mich erinnern, im Juli 1993 eine Zusammenfassung meiner Arbeiten über Asthma an die medizinische Fakultät Strassburg geschickt zu haben, und von Herrn Gilbert Vincente die Kopie eines Schreibens, adressiert an Professor Pauli, zur Information erhalten zu haben : "Anbei erhalten Sie die Zusammenfassung der von Herrn Jacques Gesret übersandten Arbeiten, betreffend die Behandlung von Asthma, zur Prüfung und eventuellen Weiterleitung."

Die Medizin würde endlich meine Arbeiten überprüfen

Vier Monate später, ohne eine Nachricht erhalten zu haben, entschloss ich mich, bei Pr. Pauli schriftlich anzufragen, ob sie in Betracht ziehe, mich für weiterreichende Informationen vorzuladen.
Hier ihre ungekürzte Antwort :
"Sehr geehrter Herr, Ihre Annäherung an die Therapie von Asthmakrisen ist sicherlich interessant; die Wirksamkeit der Asthmabehandlungen hängt stark von den verschiedenen klinischen Formen dieser Krankheit ab. Ich zweifle nicht daran, dass Sie durch Ihre Behandlung gute Erfolge in einigen Fällen beobachten konnten.
Wenn Sie Ihre Betrachtungsweise der Asthmabehandlung bekannt zu machen wünschen, kann ich Ihnen nur raten, einen kurzen Artikel zu schreiben und diesen bei spezialisierten Zeitschriften-Herausgebern einzureichen.
Ich verstehe, dass Sie Ihre Arbeit mit Leidenschaft ausführen und verbleibe mit vorzüglicher Hochachtung".

Diese Antwort war übereinstimmend mit der des Kabinettsdirektors im Gesundheitsministerium, der mich in seinem letzten Brief wissen liess :
"Es erscheint mir ratsam, dass Sie Ihre Arbeit erst einmal in wissenschaftlichen Zeitschriften zur Veröffentlichung bringen".

Dieses Verhalten ist sehr amüsant. Die Medizin und die Asthmaspezialisten werden sich erst für meine Arbeiten interessieren, wenn sie durch die "wissenschaftliche" Presse informiert worden sind !
(Besonders, wenn man weiss, dass diese vollständig durch die Laboratorien finanziert wird !)

Hier die Aussage des NewEngland Journal of Medicine vom 8. Dezember 1994 betreffend Asthma als "Umwelterkrankung" : "Die Anzahl der an Asthma verstorbenen Personen hat in den USA seit 15 Jahren zugenommen, besonders in den grossen Städten. In Philadelphia stiegen die Todesfälle an, obwohl die Konzentration der Athmosphären-Verunreinigung sank. Die Mortalitätsrate ist in den Vierteln höher, in denen die Einwohner überwiegend Schwarze, alleinstehende Frauen und Arme sind, deren Versorgung schlecht ist, und die in baufälligen Wohnungen leben".

Ich empfehle also Professor Pauli, dass sie die Schwarzen, die alleinstehenden Frauen und die Armen in den baufälligen Wohnungen für den nächsten Coca-Cola-Preis für Umwelt und Gesundheit vorschlägt !

Ich wäre glücklich zu erfahren, warum die Asthmarate in Polynesien höher ist als in Frankreich, obwohl es auf den Inseln keine Umweltverschmutzung gibt !
Sprechen wir von Coca-Cola als Verteidiger der Umwelt : Rund um das Gymnasium von Papeete gibt es etwa 10 Bars, die mit Coca-Cola-Werbung bepflastert und mit Video-Spielen ausgestattet sind. Diese sind regelmässig vollgestopft mit Schülern, die sich bis auf die Strasse tummeln. Der aufmerksame Beobachter kann mühelos feststellen, dass die Jugend von Tahiti nach dem Vorbild amerikanischer Jugendlicher üppige Formen angenommen hat. Es ist nicht überraschend, auf Jugendliche zu treffen, die 100 kg oder mehr wiegen !
Allerdings muss man sagen, dass das Aufkommen der Hamburger seit einigen Jahren ebenfalls dazubeigetragen hat, der traditionellen Ernährung zu schaden.

Was findet man überall ?

Hunderte von Holz- oder Wellblechhütten, über und über bedeckt mit Coca-Cola-Werbestickern und leere Dosen bis hin zu den Lagunen der kleineren Inseln !

Ich muss sagen, ich verstehe jetzt, warum Professor Pauli kein Interesse daran findet, meine Arbeiten zur Kenntnis zu nehmen, da ihre eigenen ihr ermöglichen, eine Prämie von 50.000 DM einzustreichen, sowie gewaltige Absatzmöglichkeiten der "für jedermann zugänglichen" Tests, die hernach den Verkauf von Anti-Milben-Produkten und Anti-was-Du-sonst-noch-brauchst-Mitteln ermöglichen.

So, nun ist alles gesagt, Asthma ist eine Umwelterkrankung. Behandeln wir also die Umwelt des Kranken in Ermangelung der Behandlung des Kranken.

Und wenn nun die Umwelt nur der Auslösefaktor wäre ?
Und wenn nun das Problem im Inneren der Person läge ?
Und wenn ich nun doch seit 10 Jahren recht hätte ...!